Geschichte der FF Gniebing

 

Nach einem schweren Wirtschaftsgebäudebrand bei Richard Geiger am 16.09.1909, wo ein Blitz eingeschlagen hatte, ging man in Gniebing auf Anregung von Florian Lugitsch daran, eine Feuerwehr zu gründen. Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluß wurden Bürgermeister Josef Schwarz, Florian Lugitsch, Johann Kaufmann, Peter Trummer, Johann Huber und Franz Lienhart mit der Gründung der Wehr beauftragt. Die Gemeinde Gniebing stellte sofort einen Bauplatz für ein Feuerwehrhaus zur Verfügung. Gniebinger-Besitzer spendeten das Holz und die Pferde-Besitzer sorgten für das kostenlose Fuhrwerk. Das neue Feuerwehrhaus wurde bereits am 22.04.1910 beziehbar. Die dringendst benötigte Spritze kam im Sommer 1910. Nach Ausbildung der Feuerwehrleute und Anschaffung weiterer Geräte fand am 06.01.1911 bereits der erste Feuerwehrball im Gasthaus Kaufmann statt. Dieser Tag blieb lange Zeit der Balltag der Wehr. Als Gründungstag der Wehr gilt der 22.04.1910, wo auch die ersten Wahlen stattfanden. Zum Hauptmann wurde Florian Lugitsch, Stellvertreter Johann Kaufmann, Schriftführer Josef Reisenhofer, Stellvertreter Franz Lienhart, Kassier Peter Fuchs, Stellvertreter Peter Trummer, Zeugwart Josef Schwarz und Anton Kerschner, Spritzenführer Josef Haiden und Josef Konrad, Steigrohrführer Ferdinand Zoller, Rudolf Amschl und Michael Pollhammer, Spritzenführer Josef Groß und Franz Winkler. Am 28.04.1911 fand das Gründungsfest, bei der Gräfin Bardeau als Spritzenpatin auftrat, statt. Pfarrer Eberl weihte in Anwesenheit vieler Ehrengäste die Spritze und das Feuerwehrhaus.
Zu den größten Festen der Wehr zählte die Motorspritzenweihe am 08.09.1928, das unter dem Ehrenschutz von Gräfin Bardeau stand.
Hauptmann Florian Lugitsch legte gemeinsam mit seinem Mitarbeiter und Stellvertreter Florian Fasching die Funktion als Wehrhauptmann zugunsten der nachdrängenden Jugend freiwillig zurück. Sie wurden zu Ehrenhauptmännern ernannt. Bei der anschließenden Neuwahl wurde Florian Lugitsch jun. zum Hauptmann, Florian Gartner Stellvertreter, Ludwig Löscher Schriftführer und Alois Trummer zum Kassier gewählt.
 
1928 wurde die erste Motorspritze der FF Gniebing geweiht
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Die Feuerwehr 1935
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Die Kriegstage 1945 verhinderten ein tatkräftiges Eingreifen bei den vielen Bränden in Gniebing. Zu einem Superfest wurde das 40jährige Bestandsjubiläum am 11.06.1950. An diesem Fest nahmen über 600 Wehrmänner teil. Hauptmann Lugitsch überreichte an den Feldbacher Stadtpfarrer Josef Lückl die Ehrenmitgliedschaft der Wehr. Von Bezirkshauptmann Dr. Sedlmeyer wurden an die Gründungsmitglieder Ehrendiplome überreicht.
Bei der Neuwahl am 10.12.1960 wurde Karl Tappauf zum Wehrhauptmann und Ing. Florian Lugitsch zum Stellvertreter gewählt.
Feuerwehrfest in Gniebing 1935
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Neuerlich zu einem großen Fest wurde die Gemeindehaus und Feuerwehrhausweihe am 30. September 1961, an der auch Landeshauptmann Josef Krainer, Bezirkshauptmann Dr. Friedrich Niederl und Dechant Lückl teilnahmen. Die FF Gniebing stellte eine 50 Mann starke Abordnung. Bürgermeister Alois Lafer wies darauf hin, dass der Bau nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt werden konnte.
Am 06. Mai 1962 fand das 50jährige Gründungsfest statt. Trotz schlechtem Wetter erschienen 380 Feuerwehrkameraden und zahlreiche Ehrengäste.
Nachdem Hauptmann Tappauf im Sommer 1967 seine Funktion zur Verfügung stellte, kam es am 28.01.1968 zu Neuwahlen, bei der Ing. Florian Lugitsch einstimmig zum Hauptmann gewählt wurde.
Anlässlich der Feier "10 Jahre Gemeinde Gniebing-Weißenbach" konnte Hauptbrandinspektor Lugitsch auch "10 Jahre Feuerwehr Hauptmann" feiern. In diesem Jahr wurde auch ein moderner Tanklöschwagen gekauft.
1986 wurde Johann Strimitzer nach Lugitsch Hauptmann, der 1990 von Stefan Schnepf abgelöst wurde. Ab 2000 war Amschel Anton Hauptmann.
2005 sind Kienreich Josef zum Hauptmann und Gutmann Christian zum Stellvertreter gewählt worden.
 
Tankwagenweihe anlässlich der Festfeier "10 Jahre Gemeinde Gniebing - Weißenbach"
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Feuerhilfsstelle Weißenbach
Es bestand für Unter- und Oberweißenbach eine Feuerhilfsstelle, die im Brandfall den geschädigten Mitgliedern eine finanzielle Hilfestellung (früher eine Arbeitsleistung oder Materiallieferung) leistete. Laut Satzungen dieser Feuerhilfsstelle gab es drei Beitragsstufen. Im Brandfall haben alle Mitglieder nach der von ihnen selbst gewählten Beitragsstufe ihren Beitrag zu leisten. Das durch einen Brand geschädigte Mitglied bekommt je nach seiner selbst gewählten Beitragsstufe einen Geldbetrag ausbezahlt, unabhängig von einer sonstigen Versicherung.
Obmann der Feuerhilfsstelle war Alois Trummer in Unterweißenbach.
Diese privat organisierte Feuerhilfsstelle wurde von den 157 Mitgliedern im Jahr 2013 bei der Jahreshauptversammlung einstimmig aufgelöst und der noch übrig gebliebene Geldbetrag in der Höhe von € 650,- der Feuerwehr Gniebing für den LKWA-Ankauf gespendet.
Auflösung Feuerhilfsstelle Weißenbach 2013